Es gab ja schon einige Behindertenradsportler die bei der Tour Transalp gestartet sind und auch recht gute Ergebnisse erzielt haben. Ich wollte das Etappenrennen mal „probieren“, einfach dabei sein und durchkommen, denn mit einem Arm und einen Bein waren sicher noch nicht viele Sportler am Start und das wichtigste am Ganzen ist der richtige Partner, weil das Rennen ja für Zweierteams stattfindet und mit Franz Czink hätte ich keinen besseren Teamkollegen finden können. In diesem Jahr standen für die 7 Etappen 900km über 18000Hm auf dem Plan und weil die wichtigen Weltcuprennen und die WM Quali schon abgeschlossen waren, passte die Transalp gut in den Plan.
Das Training im Frühjahr war schon sehr Höhenmeter lastig, auch in Hinsicht auf diese Tour. Der Startort war Sonthofen im Allgäu und wenn knapp 1000 Radler auf die Strecke gehen ist da richtig was geboten, tolle Organisation, riesen Rummel und beste Stimmung rund um die Etappenorte. Dass gerade zum Beginn der 1.Etappe auch sehr schlechtes Wetter aufzog, das war so nicht bestellt, aber wir waren bester Dinge und guter Hoffnung für die folgenden Tage. Es schüttete aus Eimern, das Tempo war hoch und die Höhenmeter ließen nicht lange auf sich warten. Vor allem das Hahntennjoch nach knapp 100km zog sich enorm und wurde zum Ende immer steiler, aber wir waren gut im Rhythmus und kamen gut, auf Platz 64 bei den Grandmasters, ins Ziel nach Imst. Die 2.Etappe von Imst nach Naturns mit 75km Anstieg übers Timmelsjoch fand zumindest bei angenehmen Temperaturen und Sonne statt, 138km und vor allem vom Timmelsjoch runter zum Ziel waren wir richtig schnell, das Teilstück fuhren wir mit der 107 besten Zeit und verbesserten uns auf Rang 59. Am dritten Tag gings übers Stilvserjoch nach Bormio, wieder bei kühlen Temperaturen und Regen, der blieb uns treu. Die Abfahrt nach Bormio war eisig und da half im Hotel nur noch eine heiße Badewanne zum aufwärmen, schon ein krasser Gegensatz zum Abkühlen am Tag zuvor in Naturns im Pool. Der Regen wurde nicht weniger und auf den Passhöhen kam der Schnee dazu, darum wurde die 4.Etappe von Bormio nach Livigno nach 20km am Umbrailpass abgebrochen. Es ging zurück nach Bormio und per Bus dann zum Etappenziel Livigno. Und auch die 5.Etappe fiel den widrigen Umständen zum Opfer, anstatt mit dem Rad über den Mortirolo fuhren wir mit dem Bus nach Aprica. Die 6.Etappe von Aprica nach Pieve di Ledro über 123km und 2300Hm wurde wieder mit dem Rad bestritten und unsere Form hielt sich gut, wir konnten uns wieder verbessern, von Platz 57 auf 53, eigentlich nicht unser Ziel, aber es zeigt dass wir das Tempo immer richtig gewählt hatten und sehr konstant unterwegs waren. Am letzten Tag, 7 Etappe mit Finish in Arco war richtig Rennen angesagt, „all out“ und auch wenn es „nur“ 100km waren, die Steigungen waren beachtlich und die Abfahrten gefährlich und dann waren froh gut im Ziel angekommen zu sein. Wir erlebten eine tolle, ereignisreiche Woche, finishten bei den Grand Masters auf Rang 50 und das Team ergänzte sich in allen Belangen. Franz war der Wasserträger und das Arbeitstier in Person, natürlich wäre ein Betreuer oder ein Begleitfahrzeug sehr nützlich gewesen, aber wir sind gut über Runden gekommen und dafür hat Franz meinen größten Dank verdient, denn dieser „Spaß“ Transalp mit einem Behinderten bringt auch eine Menge Arbeit mit sich, da ist nicht nur Radeln angesagt. Ein weitere Teilnahme bei der Transalp ist sicher nicht ausgeschlossen, da sollte aber dann auch das Wetter mitspielen.