Die Rennsaison ging Mitte September mit dem Einzelzeitfahren entlang des Vilstals, von Loizenkirchen nach Frontenhausen, einem Heimspiel quasi, zu Ende. Ich könnt auch nicht sagen, dass die Wichtigkeit so eines Jedermannrennens im Vergleich zu Paracycling-Rennen abnehmen würde, mit nichten, ich möchte da ja besser sein als einige nicht behinderte Radler und das geht nur mit bester Vorbereitung und dann Vollgas. Ich kam auf der 17,3km langen Strecke mit einem Durchschnittstempo von 40,4km/h, auf Platz 16 von 28 Startern, das geht in Ordnung.
Die Herbstfahrt des RC Vilsbiburg, wie immer ein Schmankerl, ging dieses Jahr ins Friaul in Italien. In der Nähe von Udine, in Cormons, bezogen 19 RCler das Hotel und gingen die vier Etappen von dort aus an. Am ersten Tag gabs eine kurze Einrollrunde um Cormons mit einem kleinen Abstecher nach Slowenien. Die Fahrt am zweiten Tag begann bei recht kühlen Temperaturen, aber der Regen konnte sich nicht durchsetzen und wir kamen „fast trocken“ am Badeort Grado zur Mittagspause an. Die Rückfahrt über die Sternstadt Palmanova war dann bei aufkommendem Sonnenschein angenehmer. Weil die Herren und die Plaudergruppe gemeinsam fuhren und keine besonderen Anstiege über die Strecke zu bewältigen waren, rollte das Feld zügig Richtung Cormons zurück. Die Königsetappe stand am dritten Tag auf dem Programm, da sollte auch ein schöner Pass gefahren werden, doch irgendwie war die Navigation auf Flachstück eingestellt, denn auf den 145km war kein nennenswerter „Buckel“ dabei, die Damen fuhren das Passstück, aber man fand zum Cafe wieder zusammen und beendete die Etappe gemeinsam. Am letzten Tag ging die Fahrt mit den Freunden und Radlern der Partnerstadt Buja zu einer schönen Gemona Runde und da fuhren wir durch die tolle Gegend des Passo Chinanzutan, da gings auch recht zügig zur Sache. Abschliessend wurden wir von den Bujesen noch bestens bewirtet und fuhren am Nachmittag gestärkt nach Hause.
Am ersten Oktoberwochenende ergab sich nochmal ein kleines Saisonhighlight, denn eher zufällig verabredeten wir uns zu einer längeren Ausfahrt bei der Hallertaurunde. Die Zusammensetzung unserer bunten Truppe war schon sehr besonders, denn Franz Czink, der Tourennavigator hatte noch mich, den Behindertensportler und Alhd Misse den Senegalesischen Flüchtling an seiner Seite. Alhd hatte den Wunsch gehegt 200km zu fahren und das kommt ja in der Saison nicht all zu oft vor. Die Strecke über Moosburg, Haag an der Amper, Mainburg, da machten wir eine kleine Mittagspause und weiter über Rottenburg, Neufahrn, Niederviehbach und Vilsbiburg brachte dann knapp 180km auf den Tacho und das war uns, auch Alhd Misse genug. Schee wars jedenfalls und die Geschichte von der Flucht nach Europa die uns Alhd Misse erzählt hat ließ uns schwer zum Nachdenken kommen…!