Seit dem ersten Straßenrennen war die Form recht passabel und ich habe versucht die Leistung kontinuierlich zu steigern, auch wenn es mal nicht nach Wunsch läuft, einfach auf die Zeit bauen und gut trainieren. Das Bayernrundfahrt Zeitfahren kam eine Woche nach der Altötting Wallfahrt und der 15Std. Marsch steckte mir noch in den Beinen, da lief es nicht so rund, ich kam aber trotzdem auf Platz 2. Die anschließenden Rennen, wie die Deutsche Meisterschaft, das auch als Europacup galt, in Köln und da vor allem das Zeitfahren über 20km konnte ich mit gleichmäßig hoher Leistung abspulen und kam in dem international besetzten Fahrerfeld auf den zweiten Platz.
Das Straßenrennen auf dem kriteriumsähnlichen Kurs war schon nach wenigen Runden etwas zerpflückt, ich war aber in der sechsköpfigen Spitzengruppe dabei und erst wenige Runden vor Schluss konnten sich zwei Fahrer, Senska und Koblasa von der Spitze absetzten, die auch im Sprint in der Reihenfolge einfuhren. Dritter wurde ebenfalls im Sprint Michael Teuber vor einem Belgischen Fahrer und mir. In der DM Wertung kam ich auf Platz 3. Das Team Baier Radsportfestival, eines meiner Heimrennen war ein guter Test mit Jedermännern auf der bekannt anspruchsvollen Strecke in Buch am Erlbach. Gegen meine C3 Kontrahenten konnte ich gut mithalten und fuhr zwar im Sprint hinter Matthias Schindler ins Ziel, kam aber Dank des besseren Faktors in der Paracycling Wertung auf den ersten Platz. Dritter wurde Manuel Korber. Vor dem ersten Weltcup in Manjago sollte die Form doch gut und stabil sein und weil zur WM-Quali ein Podestplatz sehr förderlich ist, wollte ich beim Zeitfahren über 13km die Chance nutzen und konnte auch mit einer richtig guten Fahrt, hinter Michi Teuber, auf Platz zwei fahren. Giancarlo Masini/Italien wurde dritter. Auch im Straßenrennen konnte ich die Gunst der Stunde nutzen und kam im Schlusssprint hinter Andrea Pusateri/Italien auf Platz zwei. Hier wurde Michael Teuber dritter. Michi und ich hatten in der Weltcup Gesamtwertung zwar die gleiche Punktzahl, dank der besseren Platzierung im Straßenrennen bekam ich aber das Weltcuptrikot übergestreift, ein ganz besonderer Moment in meiner Karriere. Schon eine Woche später fand das zweite Weltcuprennen in Yverdon les Bains in der Schweiz statt. Zwei Rennen mit vielen Gegensätzen, das Zeitfahren 13km, flach bei Sonnenschein und das Straßenrennen über 45km sehr bergig (780Hm), bei Dauerregen und kühlen Temperaturen. Ich war bestens motiviert, wollte die guten Ergebnisse von Manjago wiederholen und habe auch wieder richtig Gas gegeben. Beim Zeitfahren und auch beim richtig schweren Straßenrennen fuhr ich jeweils auf Platz 3 und war vor allem von der Performance im Straßenrennen begeistert, denn da hatte ich den Podestplatz nicht unbedingt erwartet.