Nach Monaten der konzentrierten Vorbereitung, nach vielen Entbehrungen und hunderten von Trainingskilometern ist es endlich so weit: Für den Geisenhausener Behindertenradsportler Erich Winkler hat mit dem Flug von München nach London am Sonntag die „Mission Paralympics 2012“ begonnen. Am Freitag schon wird Erich Winkler erstmals gefordert sein, dann stehen die Qualifikationsrennen für die Bahnwettbewerbe auf dem Programm.
Eingewöhnen und Ruhe bewahren
Am Sonntag ist Erich Winkler von München aus mit seinen Nationalmannschaftskollegen und dem Betreuerstab zu den „Spielen in der Nachbarschaft“ – wie er die Paralympics 2012 in England scherzhaft nennt – aufgebrochen. „Der Vorteil von London ist, dass es keiner Zeitumstellung und großen Akklimatisation bedarf“, sagte Winkler vor dem Abflug in die Britische Hauptstadt. Bis zu den ersten Qualifikationsrennen am Freitag stehen für die Athleten die Besichtigung des Olympiavelodroms und der anderen Sportstätten auf dem Programm. „Trainiert wird nur noch locker, denn jetzt geht es in erster Linie darum, sich einzugewöhnen und vor allem Ruhe zu bewahren“, so Winkler.
Bahnwettbewerbe ausverkauft
Bei den Paralympischen Bahnwettbewerben, die am Donnerstag mit dem 1000m Sprint beginnen und bei dem Winkler wegen einer Regeländerung nicht startet, richtet Winkler ein besonderes Augenmerk auf die 3000m Verfolgung am Freitag, denn dabei hat er realistische Chancen auf einen Podestplatz. „Im Gegensatz zum Sprint über den Olympischen Kilometer, der bei meinem Behinderungsmusters für den richtigen Tritt einfach ein wenig zu kurz ist, kann ich bei der Verfolgung richtig in Schwung kommen“, verdeutlicht der schnelle Vilstaler seine Situation. Trotzdem freut sich Winkler auf den Wettbewerb, denn die Rennen werden vor vollen Rängen stattfinden. Wie die Verantwortlichen im Vorfeld bekannt gaben, sind vor allem die Radwettbewerbe der Renner und Eintrittskarten praktisch nur noch auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Mitfiebern werden im Velodrom – das nach den Paralympics wieder abgebaut werden soll – neben knapp 10.000 Besuchern aus aller Welt auch Winklers Ehefrau Karin mit den beiden Töchtern. Wie schon in Peking vor vier Jahren, werden sie ihren Olympiafavoriten lautstark anfeuern und ihr Bestes geben, dass es zu einer Platzierung ganz vorne reicht.
Kurze Pause bis zum Straßenrennen
Nach den Bahnwettbewerben können Winkler und seine Nationalmannschaftskollegen ein wenig ausspannen. Erst am Mittwoch der kommenden Woche gilt es wieder, wenn das Paralympische Straßenrennen ausgetragen wird. Dazu haben die Veranstalter als Sportstätte den traditionsreichen Grand Prix Kurs von Brands Hatch ausgewählt. Auf dem 4,207 Kilometer lange „Brands Hatch Race Circuit“ erwartet Erich Winkler eine Berg- und Talbahn quer durch eine idyllische englische Waldlandschaft. Allerdings wird es für die Athleten alles andere als ein Idyll, gilt doch der Kurs als extrem anspruchsvoll. „Trotzdem werde ich alles geben, denn die Paralympics sind einfach so etwas Besonderes, da kann man nicht nur dabei sein, da muss man angreifen“, sagt Erich Winkler mit spürbarem Stolz und ehrlicher Freude.
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