Es sind noch knapp drei Monate bis zum Beginn der Paralympics in London, doch schon jetzt ist der Geisenhausener Behindertenradsportler Erich Winkler mit seinen Vorbereitungen auf einem guten Weg. Bei den Europacup-Rennen in Piacenza/Italien und in der „Ewigen Stadt“ Rom traf er in den vergangenen Wochen bereits zwei Mal auf einen Großteil seiner Wettbewerber in London und beide Male konnte er mit guten Ergebnissen überzeugen.
Seit Februar auf dem Weg nach London
Bereits seit der Bahn-WM in Los Angeles im Februar ist der Trainingsplan von Erich Winkler voll und ganz auf den Saisonhöhepunkt im September ausgerichtet. Zwei Trainingslager mit der Nationalmannschaft und mit dem Bayernkader auf Mallorca bildeten den Auftakt. Ende April folgte die Bayerische Meisterschaft im Einzelzeitfahren in Altenstadt. Das Rennen wurde nach dem internationalen Faktorsystem für alle Teilnehmer gewertet. Hinter Rekordweltmeister Michael Teuber (Dietenhausen) und dem Penzberger Wolfgang Sacher gelang Erich Winkler der Sprung auf den dritten Podestplatz. Trotzdem war er mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden, denn „auf den letzten Kilometern hat mir der entscheidende Biss gefehlt“. Dafür fiel der anschließende Leistungstest am Olympiastützpunkt München zur Zufriedenheit des Vilstaler Radsportlers aus.
Im Kampf mit der Weltelite
An den letzten beiden Wochenenden standen das Europacup Rennen in Piazenca und der Paracycling Weltcup in Rom an. Auf dem flachen Kurs in Piazenca hielt Winkler im Straßenrennen der Klassen C1-3 bestens mit und erreichte im Kampf mit den europäischen Spitzenfahrern den ausgezeichneten dritten Platz. Diese Platzierung gelang ihm trotz Rückenproblemen auch wieder im Zeitfahren, womit er das Wochenende auf Gesamtrang 3 „sehr zufrieden“ beendete. Beim Paracycling Weltcup in Rom, nur eine Woche später, war die gesamte Weltelite am Start – eine gute Gelegenheit für Erich Winkler, seine Frühform mit den Gegnern in London zu testen. Beim Zeitfahren über 15 Kilometer durch die Straßen Roms fiel dieser Test bestens aus, denn hinter Michael Teuber, Mark Colbourne (England) und Juan
Mendez (Spanien) kam Erich Winkler auf den vierten Platz. Nicht ganz so gut lief es beim Straßenrennen durch die engen Gassen rund um die Caracalla-Thermen in der historischen Altstadt. Weiter von starken Rückenschmerzen geplagt, musste Winkler die Spitze schon bald ziehen lassen und kam mit dem Rest des Feldes abgeschlagen ins Ziel.
Nächster Halt: Europa-Cup
Nachdem Erich Winkler die Nominierung für die Paralympics bereits seit der WM in den USA sicher hat, kann er die anstehenden, schweren Europa- und Weltcuprennen in Gippingen/Schweiz (EC), Segovia/Spanien (WC) und Elzach (EC) entspannt angehen. „Es werden sicher keine Spazierfahrten, das Wichtigste aber ist, sich bei diesen harten Wett
bewerben nicht zu verletzen“, beschreibt Erich Winkler die Herausforderung. Am 19.Juni kann Winkler schon vorab paralympische Luft schnuppern, wenn auf dem Grand-Prix-Kurs von Brands Hatch ein Testtag auf der Olympiastrecke auf dem Terminplan steht.