Nicht nur eine Bahnweltmeisterschaft, sondern auch ein tolles Erlebnis war das abschliesende Urteil der Reise in die Vereinigten Staaten. Die Rennen sind gut gelaufen und ich war so gut wie ich mir vorgenommen habe. Bei der Verfolgung habe ich das kleine Finale mit 4,17,7min. erreicht und war knapp über den angepeilten 4,15,0min.. Die Bahn war auch nicht sonderlich schnell. Beim Finale war es abzusehen, dass mich mein Gegner Rodrigo Lopez Argentinien einholt, er ist auch 1000m Weltmeister und kann die 1000m in 1,19,5min. fahren, da starte ich zu langsam.
Nach 7.Runden war es vorbei, obwohl ich recht schnell angefahren bin. Ich hätte einige Gegner stärker eingeschätzt, die Amerikaner als Gastgeber und auch die Kanadier, auch Michael Teuber der wegen seiner erneuten Klassifizierung mit anderen Orthesen fahren mußte und auch deswegen nicht so konzentriert war. Das Finale um Gold gewann Mark Coulburne England gegen den Spanier Juan Mendez, der „meine Behinderung“ hat und auch eingeholt wurde.
Bei den 1000m fuhr ich meine pers. Bestzeit mit 1,26,7min. und habe mein Ziel erreicht, mehr als der 7.Platz kam dabei nicht heraus und Michi Teuber war auch nur gut 1sec schneller. Insgesamt war das Deutsche Team mit nur einer Bronzemedaille und zwei vierten Plätzen, ich (Verfolgung) und Tandem Damen (im Sprint) nicht besonders erfolgreich (meine Meinung), da gibts bis London ordentlich zu tun. Es war jedenfalls ganz was besonderes hier in LA.
Wir sind ja im Training mit den Rädern schon mal am Strand entlang nach Santa Monica gefahren und hatten nach den Rennen Zeit in Venice Beach das Treiben zu beobachten, da gibts schon krasse Typen, wie man sich es in Amerika vorstellt, Skater mit Boards und Blader, Musiker aller Art, Bodybilder im Freiluft-Gym und sehr genial war ein Typ in einer Freakshow der sich unter anderem einen Fleischerhacken durch die Nase steckte, der im Mund wieder raus kam. Da wir, Wolfgang Sacher, Michael Teuber, Tobi Graf und ich noch drei Tage verlängerten, konnten wir auch einen Ausflug nach Las Vegas machen, ein tolles Erlebnis, wir besuchten das Wachsfigurenkabinett „Madame Tussauds“, besuchten Shows in verschiedenen Hotels und natürlich das Casino, wobei das Glück nicht auf unserer Seite war. Ein Ausflug zum Hoover-Damm war ebenfalls sehr sehenswert und ein Hubschrauber Rundflug über den Damm und den Lake Mead war der krönende Abschluß. Hollywood und Beverly Hills statteten wir auch noch einen Besuch ab, da gibts tolle Geschäfte zum Shoppen und natürlich den Walk of Fame muß man gesehen haben. Das wichtigste waren die guten Ergebnisse, auch wenn es für die Medaille nicht reichte, ist der Startplatz für die Paralympics in London sicher und daß es ausser dem sommerlichen Wetter noch soviel zu sehen gab, machte den Tripp nach Amerika perfekt.